Freitag, 30. September 2011

Erste Indikatoren für rückläufige Immobilienpreise in München?

Immobilienpreise gehen - selbst in München - hoch aber auch runter. Sehr langfristig gehen die Immobilienpreise inflationsbedingt und manchmal auch zuwanderungsbedingt - nach oben. Zumindest bezieht man sich auf den Immobilienpreis in Euro. Immobilienpreise in Gold betrachtet, fallen seit einigen Jahren. Würde man probieren einen Immobilienpreis in Sachwerten auszudrücken (z.B. 1000 Tuben Zahnpasta, 1000 Packungen Nudeln, 1000 kg Hackfleisch, 1000 Liter Benzin...+ XYZ), wären Immobilienpreise sicherlich auch rückläufig - müsste man mal herausfinden.

Aber wieder zurück zu unserem geliebten Euro...selbst in Euro ausgedrückt, werden Immobilienpreise (vor allem in München) bald wieder/weiter fallen.

Warum?

1. Die Wirtschaftsindikatoren sind negativ. Es gibt immer mehr leerstehende Gewerberäume - selbst in besten Lagen Münchens. Es dauert nun immer länger Mieter in diesen Lagen zu finden (Beispiel: Hugendubel am Marienplatz - hier wird bald dicht gemacht und der nächste Mieter lässt auf sich warten)

2. Es finden sich immer schwieriger Mieter für Wohnimmobilien, die gewisse Standards erfüllen. Es kann sich schlichtweg keiner mehr die Wohnungen leisten - und ein Käufer dem vor dem Kauf eine "Rendite" von 3,5% vorgerechnet wurde, vermietet ungern die Wohnung zu 2%.

Sonstiges

1. Der Unterschied zu anderen Städten wird zu extrem - sowohl auf Wohnungen als auch auf Häuser oder Grundstücke bezogen. Wenn man bedenkt, dass immer mehr Menschen ihre Arbeit von Zuhause erledigen können und ein Großteil der Jobs in München auch tele-arbeitsgeeignet ist - ist das nur eine Frage der Zeit bis  das große Abwandern anfängt. Das trifft dann natürlich auch die Gastronomie und den Einzelhandel...und damit fallen dort auch Jobs weg und die Leute, die nur wegen dem Job hergereist sind, reisen wieder ab. Das ganze hätte natürlich einen Synergieeffekt und würde andere Firmen mit herunterziehen.

2. Die Alterspyramide schlägt bald gnadenlos zu (nur noch ca. 10 Jahre) - da nutzt auch die (temporäre) jobbedingte Zuwanderung nichts.

Donnerstag, 15. September 2011

Ein Frühwarnsystem gegen Immobilienblasen jetzt auch in Deutschland?

In der Welt wird über den Versuch der Bundesregierung berichtet, Übertreibungen im Immobiliensektor Einhalt zu gebieten. Da Immobilienblasen nicht nur den potentiellen Käufern und Mietern schaden, sondern der gesamten Wirtschaft und dem Bankensystem - und am Ende keiner davon profitiert, will sich die Bundesregierung  gegen derartige Marktübertreibungen wappnen. Im Auftrag des Bundesfinanzministeriums hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ein Frühwarnsystem entwickelt, mit dem Immobilienpreisblasen rechtzeitig vorherzusagen sein sollen.

Was mir in diesem Artikel fehlt, ist ein Hinweis auf China - hier wurde bereits in kleinen Schritten etwas mit neuen Gesetzen gegen Immobilienspekulationen getan (Steuern).

Auch ist mir der Artikel nicht kritisch und "tief" genug. Das ganze muss definitiv regional gesehen werden, nicht national. Eine Immobilienblase kann eigentlich ganz neutral anhand des Kaufpreis-Mietverhältnisses und der Mietrendite, abgelesen werden. Aus meiner Sicht ist dies definitiv in München bereits der Fall - hier hat sich der Immobilienpreis von den Mieteinnahmen schon längst abgekoppelt, so dass Immobilien überteuert sind.

Und, die wichtigere Frage: Was gedenkt die Regierung dagegen zu tun? Steuern führen im Zweifel nur zu noch höheren Preisen....und am Ende gibt es wieder Steuerschlupflöcher. Alle anderen Möglichkeiten würden wahrscheinlich vor dem obersten Bundesgerichtshof wieder scheitern....