Samstag, 28. Januar 2012

Ratgeber Geld: Die aktuell niedrigen Hypothekenzinsen sichern?

Gerade kommt im Ersten die Sendung Ratgeber: Geld. Hier wurde empfohlen, sich die derzeit niedrigen Hypothekenzinsen über einen Bausparvertrag zu sichern - vor allem wenn man jetzt noch nicht Bauen möchte.

Also ich würde sagen: nein!

1. Ein Bausparvertrag wird nur mit 0,5%-1% verzinst
2. Warum sollten die Zinsen in nächster Zeit steigen?

Mein Tipp wäre: Irgendetwas kleineres/anderes kaufen - so hat man eine bessere Verzinsung - und kann es dann später wieder verkaufen und dann die Hypothek bei einem nachfolgenden Immobilienkauf übernehmen.
Gegebenfalls kann man dann später nachfinanzieren - selbst wenn die Zinsen dann 1 oder 2% höher sind, könnte man so besser fahren.

Auf 5 Jahre sind die Hypothekenzinsen wesentlich niedriger als auf 10 Jahre. D.h. selbst wenn in 5 Jahren die Zinsen steigen, man aber danach wieder weitere 5 Jahre finanziert, ist man auch nicht unbedingt teurer davon gekommen. Und wer weiss - vielleicht fallen die Zinsen noch weiter.

Der EU Staatsbankroot vielen Länder ist noch nicht abgewendet und auch Deutschland steht schuldentechnisch sehr schlecht da. Vor allem hat Deutschland ein abnehmendes Bevölkerungswachstum - in Zukunft wird es also noch schwieriger. Würden die Zinsen massiv steigen, wäre Deutschland bald selber bankrott und dann spielt es auch keine Rolle mehr, wie hoch die Hypothekenzinsen dann sind.

Dienstag, 24. Januar 2012

Und mal wieder ein Immobilienscout Scammer/Betrüger "Thomas Gibson"

Gerade dachte ich mir: schon lange keine Immobilienscout Scam Mail mehr bekommen, und siehe da:


Return-Path: <thomaselgib@gmail.com>
Delivered-To: GMX delivery to xxx
Received: (qmail invoked by alias); 24 Jan 2012 14:15:03 -0000
Received: from mail-tul01m020-f196.google.com (EHLO mail-tul01m020-f196.google.com) [209.85.214.196] by mx0.gmx.net (mx057) with SMTP; 24 Jan 2012 15:15:03 +0100 
Received: by obcwp18 with SMTP id wp18so447716obc.7

Thank you for your interest in the apartment that I have for rent. I hope you are the right person for my property, i am looking for serious tenant with good income.The apartment is in perfect condition, very clean. It is located in a good and safe neighborhood. Also the neighbors are very friendly. The apartment is available now and you can move in right away. The price is not negotiable, sorry. The apartment belongs to me and it was used by my daughter during her internship in Germany, but now it's available for rent for unlimited period of time. Before we go any further I would like to know a little something about you, like how many persons do you intend to live in the apartment, and for how long. I prefer long contracts, it is more comfortable for me. 
I don't have a problem with pets (I own a dog myself). The apartment is exactly like in the pictures. Also, very important, the utilities (cold/hot water, electricity, wireless broadband Internet, digital TV, 2 parking spots in garage, air conditioning, dishwasher, garbage disposal, microwave,refrigerator, washing machine, etc.) are INCLUDED in the price. Now I am going to tell you something about myself so we can get to know each other a little better. My name is Thomas Gibson and I'm a 54 years old. I work as a lawyer in London (England) but I am planning to retire in the next 2 years. I have a wife, and a 26 year old daughter. I am very proud to say that soon I'm going to be a grandfather :). The only problem is that my job doesn't allow me to leave England for even one day! We just got an important contract and I am worried that I might get in trouble if something goes wrong in my absence. We just hired some new staff and they are terrible with papers. But this is not your problem because I have made all arrangements to rent the  partment from England on my expense. Thank you for your interest and looking forward to a friendly collaboration.


Best regards,


Thomas Gibson

Scheint ja wirklich gut zu laufen das Geschäfts mit Immobilienbetrügereien.

Freitag, 20. Januar 2012

Der IMX Bubble Indikator zeigt: deutliche Preisübertreibungen in München

Das Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung veranschaulicht in folgender Grafik den Immobilienmarkt in Deutschland und Spanien - und hebt Zeiträume mit Immobilienblasen hervor:


In letzter Zeit gab es also zwischen 1992-1994 eine Immobilienblase. Die nächste Immobilienblase könnte kurz bevor stehen, da die Zinsen auf dem niedrigsten Niveau seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland sind.

Der "IMX Bubble Indikator" von Immobilienscout zeigt, dass es in München beispielweise jetzt schon deutliche Preisübertreibungen gibt - und wir uns schon im Anfangsstadium (der Mitte?) eine Immobilienblase befinden.

Deutschlandweit gesehen ist ein durchschnittlicher Kaufpreis einer Wohnimmobilie das 18-20 facher der Jahresnettomiete. Ein guter Kaufpreis liegt unterhalb des 18-fachen der Jahresmiete.

In München sind also die Immobilienpreise derzeit im Schnitt 65% überteuert - und das Kaufpreis/Mietverhältnis von Immobilien in München hat sich in den letzten Jahren immer weiter verschlechtert.

Vor 5 Jahren hatte ich persönlich in München noch ein Miete/Kaufpreis Verhältnis von 16,5. Heute - 2012 - wäre das undenkbar. Sicher ist aber auch: früher oder später muss das Miet/Kaufpreis Verhältnis wieder von weit über 30 in Richtung 20 fallen. Die Mietpreise in München sind allerdings 2011 gefallen, d.h. die Kaufpreise werden nicht noch wesentlich weiter steigen - eine Korrektur in den nächsten 5-10 Jahren ist unausweichlich.

Donnerstag, 19. Januar 2012

Immobilienpreise sind in Deutschland in den letzten 20 Jahren gefallen!

Man mag es kaum glauben - aber die Immobilienpreise sind in Deutschland in den letzten 20 Jahren gefallen - und zwar relativ gesehen zum Einkommen.

Erstaunlich, aber war.

 Quelle: Deutsche Immobiliendatenbank, Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen Allianz Group Economics

Auf der Allianz Webseite wurde 2005 folgendes geschrieben:

"Seit 1991 ist Wohneigentum relativ gesehen sogar günstiger geworden. In diesem Zeitraum ist das verfügbare Einkommen in Deutschland um 44,5 Prozent gestiegen, die Immobilienpreise aber nur um 27,4 Prozent. 

Zugleich sind deutsche Immobilien zuletzt entgegen dem internationalen Trend rentabler geworden. Seit 1995 sind die Mieten um 12,7 Prozent gestiegen, die Preise für Wohnimmobilien dagegen nur um 10,9 Prozent. Dieser Trend wird sich fortsetzen. Trotz dieser guten Bedingungen ist Deutschland beim Eigenheimbesitz mit 43 Prozent Schlusslicht in Europa."


Was seit 2005 passiert ist, wissen wir ja inzwischen alle: Durch das Platzen der Immobilienblasen in Großbritannien, Irland, Spanien und Portugal mussten viele ihre Eigenheime verkaufen und wohnen jetzt zur Miete - aber der Anteil dort ist immer noch höher als in Deutschland, auch wenn in Deutschland der Anteil in den letzten 2 Jahren gestiegen ist.

Die Frage ist auch: Ist das Einkommen wirklich gestiegen oder ist das Geld nur weniger wert geworden?

Donnerstag, 12. Januar 2012

Aktuelle Prognose zur Entwicklung der Hypothekenzinsen

Prof. Dr .Klaus Fleischer von der LMU München (Finanz- und Bankwirtschaft) fasst in dem folgenden Youtube Video die aktuelle Zinsentwicklung zusammen und erklärt in welche Richtung sich die Hypothekenzinsen in nächster Zeit entwicklen könnten.



Wie nicht anders zu erwarten, gibt es zwei Möglichkeiten: die Zinsen steigen oder fallen ;-)

Tendenziell rechnet er mit weiter niedrigen Zinsen - rät aber bei einem Finanzierungsbedarf in den nächsten 3 Monaten dazu, jetzt noch zügig eine Finanzierung abzuschliessen.

Meine Meinung dazu:

Wichtig ist die Immobilie und der Preis. Es macht keinen Sinn eine zweite oder dritte-Wahl Immobilie zu kaufen, nur um die Zinsen zu sichern.

Rechnet man damit eine Immobilie in den nächsten 5 Jahren mindestens zu 50% abzuzahlen (z.B. zukünftiger Verkauf einer anderen Immobilie, Erbschaft, sonstige höhere Einnahmen), sollte man trotzdem keine langfristige Finanzierung  eingehen und stattdessen für 5 Jahre niedrige Zinsen sichern .Selbst wenn die Zinsen danach steigen, ist es günstiger dann nochmal eine 5 jährige Anschlussfinanzierung mit einem geringeren Betrag abzuschliessen. So schnell und dramatsich werden die Zinsen in den nächsten Jahren sicherlich nicht steigen - und wenn ist Deutschland sowieso kurz vor dem Bankrott - und dann werden auch Immobilienbesitzer in irgendeiner Form vom Finanzamt kräftig zur Kasse gebeten.

Angestellte mit kleinem bis mittlerem Einkommen, die weder mit einem Umzug noch mit einem Wiederverkauf der Immobilie rechnen und auch finanziell keine grösseren Einnahmen oder Sprünge erwarten, könnten auch ruhig eine Finanzierung über 20 oder 30 Jahre abschliessen - denn nach 10 Jahren hat man sowieso ein gesetzliches Sonderkündigungsrecht, und so kann man beruhigt auf lange Zeit die Immobilie bewohnen, ohne sich Gedanken über Immobilienpreisentwicklung oder Zinsänderungen machen zu müssen.

Man sollte in jedem Fall darauf achten, nicht sein ganzes Eigenkapital einzusetzen - und die Immobilie sollte im Worst-Case bei Vermietung die Zinsen + Tilgung + Rücklagen abdecken können - und auf das eingesetzte Eigenkapital immer noch mindestens 3,5% - 4% Rendite abwerfen. Damit wäre man im schlimmsten Fall auch nicht zu einem Verkauf gezwungen.

Am Ende sind die Zinsen sowieso "fast" egal. Sind die Zinsen niedrig, sind die Immobilienpreise auch entsprechend hoch - sind die Zinsen hoch, fallen die Immobilienpreise oder stagnieren. Ähnlich ist es bei Tagesgeld: niedrige Zinsen klingen zwar schlecht - aber zumindest ist dann auch die Inflation gering. Es klingt zwar gut - wie früher einmal - 8% Zinsen auf ein Sparkonto oder einen Bundesschatzbrief zu bekommen, aber was bringen einem 8% Zinsen, wenn dann die Inflation genau so hoch ist?

Man sollte sich nie von Zinsen blenden lassen - viel wichtiger ist die Gesamtrechung und das Verhältnis von Kaufpreis, möglichen Mieteinnahmen und Eigenkapital in Verbindung mit den Finanzierungszinsen, die einem persönlich von der Bank in der jeweiligen Situation angeboten werden. Auch sollte man die demographische Entwicklung und die Prognosen für den jeweiligen Wohnort oder das jeweilige Viertel studieren.

Die besten Zinsen bekommt man allerdings nur als Bundespräsident ;-)

Samstag, 7. Januar 2012

Wie berechnet den Wert einer Erbpacht Immobilie?

Ich habe bereits einmal einen Artikel bezüglich der extrem überteuerten Erbpacht Wohnungen in der Jahnstrasse in München berichtet. Heute habe ich ein Angebot bei Immobilienscout weitergeleitet bekommen, mit der Bitte um eine Evaluierung.

Die Kerndaten der Wohnung lauten:


Kaufpreis: 365.000,00 EUR
Zimmer: 5,00
Wohnfläche ca.: 87,00 m²
Lage: Gute Lage in Thalkirchen

Haken: Erbpacht auf 150 Jahre + Nebenkosten 500 Euro

Auf den ersten Blick wäre die Wohnung ein super Angebot - wäre da nicht der Haken mit der Erbpacht.

Schätzungsweise 50% des Wohnungswerts bei Immobilien in München mindestens der Grundstückspreis. Am Marienplatz oder Viktualienmarkt würde ich teilweise sogar 80% ansetzen, da dort der Quadratmeter 50,000 Euro kostet und meist nicht viel Platz für Grünflächen verwendet wird - auch gibt es oft nicht viele Stockwerke und teilweise haben Mehrfamilienhäuser auch nur 4 oder 5 Stockwerke. Aber auch im Rodenstockgarten - wo man fast eine Millionen für 150 Quadratmeter zahlt, ist der Grundstücksanteil relativ gering, und da die Herstellungskosten bei maximal 2,000 Euro / Quadratmeter liegen, ist hier wirklich fast nur das Grundstück etwas wert. Steuerlich gesehen ist auf lange Sicht die Immobilie ohne Grundstücks nichts wert, da sie irgendwann den Buchwert von 0 Euro hat und abgeschrieben ist.

Wichtig bei der Betrachtung ist der Zeitraum: Auf 150 Jahre betrachtet verliert eine Erbpacht Immobilie natürlich definitiv in Vergleich zu einer richtigen Immobilie - denn nach Ablauf der Erbpacht kann der Grundstücksbesitzer die Immobilie zu 50% vom Marktpreis erwerben - und damit verliert die Erbpacht Immobilie in 150 Jahren 50% des Werts (zu diesem Zeitpunkt). Wie hoch der Wert ist hängt vom dem Zustand der Immobile in 150 Jahren ab - im Worst Case garnichts da die Immobilie wohlwissend. dass die Erbpacht ausläuft, in den letzten 50 Jahren heruntergewirtschaftt wird und es danach zum Abriß kommt. Bei dieser speziellen Immobilie in Thalkirchen aus dem Jahre 2001 ist es ziemlich sicher, dass es niemals unter Denkmalschutz stehen wird und möglichweise sogar schon in 50 Jahren wieder abgerissen wird, da das Grundstück dann zu teuer / zu schade für so ein (bis dahin) hässliches Gebäude sein wird.

Eine solche Erbpacht Immobilie lohnt sich eigentlich nur zum Vermieten, wenn man noch weit vor Ende der Erbpacht die Wohnung wieder verkauft. Aber selbst dann gilt: Erbpacht Immobilien wird man nur sehr schwer los - auch wenn dies in London oder anderen Städten üblich ist (Leasehold property), winken Deutsche zu recht bei Erbpacht Immobilien meist ab. Wenn man ehrlich ist, braucht Erbpacht in dieser Form keiner. Erbpacht wurde ursprünglich eingeführt, damit sich Familien günstige Grundstücke für ein Haus leisten konnten, die oft z.B. von der Kirche zu einem günstigen monatlichen Erbpachtzins an die Eigenheimbauer überlassen wurde - ohne die Grundstückskosten ist ein Haus natürlich wesentlich günstiger und Kirchen, die in sehr langen Zeiträumen denken, verlieren ihre Grundstücke nicht. Sobald aber Erbpacht Immobilien fast so teuer sind wie normale Immobilien, macht Erbpacht überhaupt keinen Sinn mehr.

Gerade bei Immobilien in München basieren die Wertsteigerungen fast ausschliesslich auf den steigenden Preisen von knappem Bauland und mangelnden Grundstücken - besonders in Innenstadtlage - das Gebäude interessiert dabei nicht, außer es handelt sich um ein besonderes historisches Gebäude mit "Sammlerwert" und möglichen steuerlichen Vorzügen bei der Instandhaltung.

Ein weiterer Hacken ist: die monatlichen Erbpachtzinsen sind fehlende Liquidität. 150 Euro Erbpacht im Monat sind mindestens 270,000 Euro in 150 Jahren - falls der Erbpachtzins nicht angehoben wird. Die genaue Rechnung ist schwer, aber sicherlich wird die Erbpacht in 50 Jahren locker 500 Euro im Monat betragen und in 100 Jahren eventuell sogar 1000 Euro - denn man darf die Inflation nicht unterschätzen.

D.h. bei dieser Immobilie hat man auf 150 Jahre gerechnet einen "Verlust" von 270,000 Euro + 50% vom Kaufpreis (ohne Inflation). Also ein Nachteil von 182,500 Euro + 270,000 Euro auf 2-3 Generationen verteilt. Der Gesamtverlust ist höher als der Kaufpreis der Immobilie - während eine normale Immobilie in 150 Jahren sicherlich das 10-fache Wert ist - oder mehr.

Meine Meinung dazu: Entweder eine Wohnung mieten oder eine richtige Wohnung kaufen. Das Grundstück mieten und das Gebäude darauf kaufen ist keine(!) Kapitalanlage.

Das Vererben über mehrere Generationen lohnt sich eine solche Immobilie nicht, da sich die Immobilie  früher oder später mit einer minimalen (oder keinen) Entschädigung in Luft auflöst.

Bei einer Restlaufzeit von 10 Jahren würde ich meistens als Kaufpreis nur noch die Vergleichsmiete der 10 Jahre annehmen - abzüglich der Erbpachtzinsen und der nicht-umlegbaren Nebenkosten.

Auch wenn der Kaufpreis verlockend klingt, würde ich bei der obigen Immobilie die Finger davon lassen - selbst bei 200,000 Euro Kaufpreis. Lieber das Geld auf ein Tagesgeldkonto legen und eine Wohnung mieten - dann zahlt man zumindest ca. 300 Euro weniger Nebenkosten in Monat.

Ich kann nur davon abraten -und hoffe auf die Vernunft potentieller Käufer, dass die Unsitte der Erbpacht Immobilien in Deutschland auch nicht weiter Einzug erhält.

Gute Links zum Thema Erbpacht:


Freitag, 6. Januar 2012

Was haben die Pasing Arcaden gekostet?

Ich habe mich gefragt, was wohl die Pasinger Arcaden gekostet haben und etwas recherchiert.

Die kurze Version ist: ca. 250,000,000 (250 Millionen) Euro - und in etwa 10,000 Euro pro Quadratmeter.

Das Einkaufszentrums verfügt über rund 21.000 qm vermietbare Handelsfläche und bietet Platz für rund 100 Shops. Zusätzlich wurden rund 4.600 qm Wohnflächen auf dem Dach der Arcaden erstellt.

Sämtliche Anteile an der Pasing Arcaden GmbH und Co. KG wurden von der mfi AG übernommen. Verkäufer war die Bayern Immo KG, eine Tochtergesellschaft der Bayerischen Landesbank.

Finanziert wird das Objekt von der BayernLB mit der Deutschen Hypothekenbank AG und die Unicredit Bank AG als Partner.

Im zweiten Bauabschnitt (Frühjahr 2013) werden nochmals 50 bis 60 Läden auf rund 16.000 qm Platz finden.

Die mfi management für immobilien AG betreibt übrigens derzeit 24 Arcaden und Center und entwickelt im eigenen Bestand bis 2014 sechs weitere Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 1,2 Milliarden Euro.

Mittwoch, 4. Januar 2012

Mal wieder ein Immobilienscout Krimineller alias Kevin Winterburgh

Seit einiger Zeit hatte ich bei Immoscout keine "Scam Mails" mehr erhalten. Scam Mails sind Nachrichten von Leuten, die über Bertügereien versuchen Geld von anderen Leuten zu bekommen - nein nicht Makler - so etwas ähnliches nur noch eine Stufe schlimmer ;-) Meistens wird auf English geschrieben und es ist immer die gleiche Masche - irgendwelche Ausreden warum man nicht persönlich vor Ort sein kann um eine Immobilie zu vermieten oder zuverkaufen - und am Ende soll man Geld überweisen (Kaution, Reservierungsgebühr o.ä.) 


Ich konnte in meinem Postfach eine Email vom 3. Januar um 12:01:21 finden - von: 
kevinwinter20@googlemail.com

Hello,


Thank you for your interest. My name is Kevin Winterburgh and from the internet add,you could see,i have available the apartment located in: ( Isartalstrasse 14 , 80469 , München Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt , Germany). It has 2 bedrooms, 1 bathrooms, 1 kitchen and 1 living room.
Before to talk about the deal I want to tell you a little bit about myself so we can get to know each other better.My name is Kevin Winterburgh and I'm a 58 years old graphic designer from London,United Kingdom, planning to retire in the next 2 years.I bought this apartment for my daughter during her studies in Germany, but now she's back home permanently,so I'm renting the place for unlimited time.As a result of this I want to rent,for this period,at this price and also to find the perfect person for my apartment. I`m the owner of the apartment.
The apartment is fully furnished and renovated, as you could see from the photos.
You can use my furniture, or you can also use your own if you prefer. If you decide to use yours, you will have access to a large and well ventilated cellar, where you can store my furniture.
Also, very important, the utilities (cold/hot water, electricity, wireless broadband Internet, digital TV, 1 parking spots, dishwasher, garbage disposal, microwave, refrigerator, washing machine, air conditioning ,etc.) are included in the price of 300EUR per month. I have no problem if you will keep animals. You can move in the apt in the same day when you receive the keys The only inconvenience is that my job doesn't allow me to leave London even for one single day. But this won't affect you at all. I can make arrangements to rent the apartment from London (on my expense of course).




Thank you for your interest and I will look forward to hearing from you soon.


Kevin Winterburgh



P.S. Please tell me if this is what are you looking for and reply my only if you are truly interested in the apt.


Leider gibt es immer noch zu viele Leute die auf solche Maschen reinfallen und Geld überweisen und sich am Ende wundern, warum sich keiner mehr meldet.

Mails mit fast identischem Wortlaut sind auch hier zu finden:

http://www.scamwarners.com/forum/viewtopic.php?f=39&t=25980

Dienstag, 3. Januar 2012

1,8% Mietrendite am Gärtnerplatz - und trotzdem scheint es Käufer zu geben! Eine Makro-Immobilienblase?

Manchmal kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus, wenn man sich die Angebote der Immobilienmakler in München anschaut - und noch mehr wundert es einen, wenn dann nach ein paar Wochen sogar ein Käufer zugeschnappt hat!

 Beispiel:

Eine 4-Zimmer Altbau Wohnung in der Nähe vom (nicht am!) Gärtnerplatz mit 108 Quadratmeter Wohnfläche wird für 730,000 Euro angeboten - zuzüglich 3,57% Maklerprovision + 5% Kauferwerbsnebenkosten, macht also insgesamt 792,561 Euro.

Die Wohnung ist an eine  Familie zu 1,400 Euro Kaltmiete vermietet. 200 Euro müssten aber mindestens(!) im Monat zurückgelegt werden - auf lange Sicht werden aber früher oder später auch mal grössere Kosten in Form von Sonderumlagen dazukommen. Aber lassen wir diese mal weg, dann sind es noch 1200 Euro an Einnahmen. Also 14,400 Euro im Jahr - also eine Miet"rendite" von 1,8% - selbst beim Tagesgeld (z.B. Bank of Scotland) gibt es zur Zeit 2,7% Zinsen (Tendenz steigend). Auch die Hypothekenzinsen liegen höher - und bei 5 Jahren mindestens 2,6% (wenn man nicht zufällig Bundespräsident ist) - bei 10 Jahren schon deutlich über 3%. D.h. bei einer Finanzierung legt man jeden Monat drauf.Wir betrachten hier also in diesem Fall noch den bestmöglichen Fall der Barzahlung ohne Hypothek - denn mit einer Hypothek wird es zum definitiv zum Verlustgeschäft.

Schönrechnen und die Hypothekenzinsen steuerlich abschreiben - macht keinen Sinn

Normalerweise kann man das ganze noch etwas schönrechnen, wenn man das ganze über eine Hypothek finanziert und die Zinsen mit den Mieteinnahmen verrechnen kann - denn die 1200 Euro Mieteinnahmen müssen sonst auch versteuert werden - und man hat im Endeffekt nur etwa 700 Euro netto übrig.

Mit der Preissteigerung lohnt es sich...auch nicht


Die Immobilienpreise sind aufgrund der niedrigen Zinsen und der Europanik dermaßen gestiegen, dass nach oben nicht mehr viel Luft ist - im Hochpreissegment ist eher mit einem leichten Rückgang der Immobilienpreise zu rechnen. Vor 5 Jahren wäre selbst eine leerstehende Wohnung mit 100% Finanzierung zu 5% lohnenswert gewesen - 2012 würde das sicherlich nach hinten losgehen.


Vaterstaat soll mir die überteuerte Wohnung abzahlen - spekulativ!


Angenommen man spekuliert darauf, dass es keine Steuergesetzänderungen bis 2022 gibt, könnte man natürlich die Wohnung 10 Jahre vermietet lassen, jedes Jahr 1/40 des Wohnungswerts ohne Grundstücksanteil steuerlich abschreiben. Verkauf man dann vor 2022 allerdings müsste man alle Steuern natürlich wieder zurückzahlen. In dieser Gegend kostet der Quadratmeter sehr viel - wenige Meter weiter am Marienplatz 50,000. Zum Glück nimmt das Finanzamt derzeit nur 50% an, also wäre der Wert der Immobilie ohne Grundstück in etwa 360,000 Euro. Damit könnte man 9,000 Euro im Jahr abschreiben also 90,000 Euro in 10 Jahren - Peanuts.So hat man gerade mal die Kauferwerbsnebenkosten nach 10 Jahren wieder drin + eine in 10 Jahren anstehende Sonderumlage am Gemeinschaftseigentum.

Weitere Fallstricke

Selbst wenn sich die ungerechten Steuergesetze nicht bis 2022 ändern gibt es andere Dinge, die man beachten sollte.

  • verkauft man in wenigen Jahren mehrere Immobilien wird vom Finanzamt oft ein gewerbliche Aktivität unterstellt.
  • die maximale Mietrendite von 20% in 3 Jahren könnte in München bald auf 10% reduziert werden
  • die Grundsteuer wird in den nächsten 10 Jahren noch mindestens einmal wesentlich angepasst - da die Grundstückspreise in den letzten Dekaden massiv(!) gestiegen sind
  • Der Mietspiegel in München war in Quartal IV/2011 zum ersten mal wieder rückläufig(!)
Aber, wenn trotzdem jemand kauft...

So lange die Wohnung dann beim neuen Besitzer bleibt und die Mieter drin bleiben dürfen, wäre der Kauf zumindest noch ein "gutes Werk" - kann aber nicht als Spendengeld abgesetzt werden.

Auch trägt der Kauf dazu bei, dass die Schere zwischen arm und reich durch solche Immobilien verkleinert wird, falls ein Käufer mit zuviel Geld mit einer solchen Immobilie auf die Nase fällt und bei einem späteren Wiederverkauf deutliche Verluste einfährt. Würde jemand diese knapp 800,000 Euro an der Börse vervierfachen wäre der Gesellschaft auch nicht geholfen! Man kann sich also freuen, wenn so eine Wohnung einen vermeintlichen Kapitalanlager findet.

Immobilienblasen kennt man normalerweise nur auf nationaler Ebene, z.B. in den USA, Spanien, Großbritannien. Ich denke in Deutschland gibt es auch Makro-Immobilienblasen - insbesondere in den Premiumlagen Münchens oder bestimmten Stadtteilen Hamburgs oder von Berlin. Daher ist die Diskussion derzeit noch nicht in den Medien zu finden - denn im Deutschlandweiten Schnitt - mit Häusern in Ostdeutschland für 5,000 Euro - fällt das nicht mehr auf. Selbst im Münchner Durchschnitt der Immobilienpreise - sogar auf Stadtteilebene - tauchen diese Fehlentwicklungen nur in abgemildeter / gemittelter Form auf.

Montag, 2. Januar 2012

Where the f.... is Otl-Aicher Strasse und Hans-Döllgast Strasse?

Eigentlich ist es der älteste Trick der (Makler)Welt. Man kauft günstig Grundstücke und Immobilien in Gegenden, in denen keiner wohnen möchte - und die Preise sehr niedrig sind. Dann führt man eine "Aufwertung" der Gegend durch - z.B. Luxus-Sanierung der Bestandsimmobilien, Abriß des Altbestands oder Neubau von Wohnimmobilien auf ehemaligen Gewerbegebieten oder bisher ungenutze Flächen aufgrund der schlechten Lage (z.B. Bahngleise, Straße, Kläranlage, Flughafen, Gefängnis etc...). Danach versucht man das ganze zu einem horrenden Preis wieder zu verkaufen.

Dafür muss man allerdings manchmal noch etwas tiefer in die Trickkiste greifen: Man denkt sich einen neuen Namen für die Gegend / das neue "Viertel" aus damit das ganze hip und trendig klingt. So war das einst im Glockenbachviertel:  Dieser Begriff wurde durch Makler erschaffen - denn das Glockenbachviertel - wie wir es jetzt kennen - war früher das Münchner Ghetto und keiner wollte dort wohnen. Aber auch heute gibt es viele Beispiele dafür - man muss sich nur mal die Neubau Projekte in München anschauen - auch wenn sicher ist, dass es dort sicherlich niemals zur Erschaffung eines neuen Glockenbachviertels kommen wird:


  • Arnulfpark - damit der Nachteil der Bahngleise zu einem Verkaufsargument wird
  • Rodenstock Garten - dann wird aus der stark befahrenen Auenstrasse das Verkaufsargument der Isarnähe
  • Hirschgarten - aus dem Güterbahnhof Outback wird "Natur pur"
  • Isar Tower - ein schönes Wort für eine hässliches Beton Hochhaus im Industriegebiet / Rot-Licht Bezirk- das nur von einer stark befahrenen Straße und mehreren Gebäuden von der Isar getrennt ist.
  • etc..
Aus einem Stadtviertel wird meistens nur ein Kult, wenn es langsam wächst und meist die Stadtviertel Gründer aus Kreativen und Studenten besteht - Leute mit wenig Geld, aber vielen Ideen, die aus der Not eine Tugend machen. Wenn von vorne herein eine Wohnung in einem Copy&Paste Wohnblock entsteht, ist dies sicherlich nichts für kreative mit kleinem Budget: die Wohnungen sind zu teuer und keiner möchte in der gleichen Wohnung wohnen wie tausend andere -  mit dem gleichen Bad, der gleichen Küche, den gleichen Böden und in einem Wohnblock, der aussieht wie 10 andere in der gleichen Straße. Auch die Vorgärten und der Innenhof wurde schnell und effizient vorgeplant - auch hier kein Freiraum für kreativen Schaffen. Selbst die Balkongestaltung und die Begrünung im Innenhof wird streng von der Eigentümergemeinschaft und Hausverwaltung festgeschrieben. Am Ende sind die Wohnungen auch oft nur Kapitalanlage - da wohnt man selbst nicht drin und "Schönheit" schmälert die Rendite.

Ungeliebte Straßennamen werden ersetzt

Bei Straßen, die bisher aufgrund der Assoziationen negativ vorbelastet sind, stell man am besten den Antrag die Straßen teilweise umzubenennen - oder bei Neubaugebieten in der Nähe wird bei der Stadt München der Antrag eingereicht, einen Straßennamen einzuführen, bevor es zur Verlängerung einer bestehenden Straße kommt.

Otl-Aicher Strasse und Hans-Döllgast Strasse


In der schlechtest-möglichen Lage für Wohnungen in dem Außenbereich der Münchner Innenstadt wurde vor kurzem zwei neue Straßennamen vergeben:
  • Otl-Aicher Strasse
  • Hans-Döllgast Strasse
Diese beiden Wohnungen sind derzeit noch nicht bei Google Maps eingetragen, tauchen aber derzeit bei einigen Maklern in den Angeboten auf.

http://www.ris-muenchen.de/RII2/RII/ris_vorlagen_kurzinfo.jsp?risid=1993965

Dieses neue "Viertel" ist in unmittelbarer Lage zum Frankfurter Ring und in Spazierweite zur Autobahn A9.

Bin mal gespannt, welchen Namen sich die findigen Makler und Immobilienentwickler für dieses Teil München überlegen...