Montag, 11. Juli 2016

Hypotheken Alarm: Was bringt ein niedriger Zins, wenn die Bank jetzt zusätzliche Sicherheiten will?


Wer 2007 noch 5% für eine Hypothek bezahlt hat, hat bereits 2012 nur noch 2,5% bezahlt  und 2016 wäre der Zinssatz unter gleichen Voraussetzungen bereits unter 1%.

Das macht beispielsweise bei einer 300,000 Euro Hypothek einen Unterschied zwischen 1250 Euro Zinsen im Monat und 250 Euro aus - d.h. 1000 Euro. Man müsste also alleine aufgrund des Zinsunterschieds fast 2000 Euro mehr im Monat verdienen, um netto 1000 Euro mehr für die Hypothekenzinsen ausgeben zu können.

Man darf aber nicht vergessen, dass dies genau der Grund ist, warum Immobilienpreise in diesem Ausmaß explodiert sind: es konnten sich immer mehr Leute noch höhere Schulden leisten - und Angebot / Nachfrage regelt bekanntlich den Preis.

Stellen Sie sich vor, Sie haben in der Vergangenheit eine teure Hypothek abgeschlossen und freuen sich nun auf das Ende der Zinsbindungsfrist.

Online wird ihnen berechnet, dass Sie mit ihrem "Immobilienwert" und den anteiligen Restschulden, das ganze für günstige 0,8% finanzieren könnten.

Nun naht der Tag, an dem ihre hohe Althypothek ausläuft, und ihre Bank hört sich ihren Wunsch nach einer 0,8% Hypothek gelasssen an. Dann sagt ihr Bankberater freundlich: "nein"

Warum?


Für Immobilienkredite gelten ab 21. März 2016 neue EU-weite Standards: Banken und Institute müssen bei der Vergabe von Baukrediten künftig besser beraten und die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden strenger prüfen.

Während es in der Vergangenheit immer locker gereicht hatte, mit 50% Eigenkapital 50% zu finanzieren (d.h. die Bank hätte überhaupt Risiko) - verlassen sich Banken immer weniger auf aktuelle Immobilienbewertungen und Immobilienwerte.

D.h. wer bei einer Immobilie 300,000 Euro beleihen möchte - braucht im Idealfall noch 300,000 Euro als Sicherheit in Bar - oder weitere Werte im gleichen Gegenwert, die nicht an die gleiche (oder überhaupt eine) Immobilie gekoppelt sind.

Zugegeben: dieser Fall ist leicht übertrieben dargestellt - aber dies ist sicher die Richtung in die wir uns bewegen.

Am Ende führt dies in jedem Fall dazu, dass sich ein Durchschnittsbürger keine Immobilie mehr leisten werden kann - und Immobiliengeschäfte der reichen Oberschicht vorbehalten bleibt - die alleine aus steuerlichen Aspekten finanzieren und eigentlich keine Hypothek brauchen würden.

Abgesehen davon, schafft es ein Durchschnittsbürger ohnehin derzeit selten eine nicht-überteuerte Immobilie ohne Haken zu kaufen. Der Markt ist abgegrast, sehr gute Immobilien werden so gut wie nicht mehr verkauft - und auch die schlechteren Immobilien nur zu maßlos hohen Preisen angeboten.

1 Kommentar:

  1. Was man ja auch machen kann, ist per Bauträger bauen. Das ist dann sicher billiger als in bestehende Immobilien investieren, da es ja über einen längeren Zeitraum geht. Dann muss man auch keine Kredite aufnehmen. Ich habe zum Beispiel den Bauträger Demos beauftragt und baue jetzt ein Haus. Das Haus kann ich dann in ein paar Jahren vermieten, muss aber nicht auf einen Schlag eine riesengroße Summe an Geld auftreiben. Hier übrigens der Link, falls es Interessierte geben sollte: http://www.demos.de/portal/web/Demos/Bautraeger-in-Muenchen.aspx

    Finde ich zumindest persönlich praktischer und im Endeffekt läuft es ja auf das selbe Resultat hinaus!

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