Sonntag, 15. April 2012

Immoscout wird mit Rodenstock Garten Wohnungen überflutet...

Wer bei Immoscout derzeit eine Suche nach Eigentumswohnungen im PLZ Bereich 80469 durchführt, wird bemerken, dass man zum Großteil Wohnungen des zukünftigen Rodenstock Gartens vorfindet. Böse Menschen würden sagen "Immoscout wird mit Rodenstock Immobilien zugespammt".

Scheinbar gibt die Baywobau inzwischen etwas mehr Gas in der Vermarktung von...nun ja - *nichts*.

Oder konkreter: mit der Vermarktung von (noch) nicht existierenden Wohnungen, die angeblich Mitte 2015 mal stehen werden und die - mit Glück - auch den rechtlich unverbindlichen Visualisierungen entsprechen werden.

Wohnfläche: 136,6 m²
Zimmer: 5
Kaufpreis: 899.900 EUR

Im Juni soll das Areal platt gemacht werden - noch wird aber dort gearbeitet und das Gebäude sieht noch nicht besonders verlassen aus. Wird der Abriss denn erst durchgeführt, wenn eine gewissen Anzahl von (virtuellen) Immobilien durch den Vorverkauf veräußert wurden? Und wo sollen die ganzen Millionäre herkommen, die eine solche Immobilie einem schönen Altbau vorziehen?

Der Kaufpreis kann einem schon Kopfschmerzen verursachen - und Bauchschmerzen der Gedanke daran, dass im Grundbuch die Bayrische Landesbank steht - Fingers-crossed, dass man am Ende nicht mit einer Erbpacht Immobilie aus dem Deal herausgeht, die per Definition weniger als die Hälfte wert ist.

Aber auch so, ist der Kaufpreis ein stolzes Sümmchen. Bei so einer Wohnungen kommen dann noch 2 Tiefgaragenstellplätze hinzu und schon ist man bei 950,000 Euro. Auch sind es keine Einzelstellplätze, sondern reparaturanfällige Quadro-Parker - und morgens steht man nach verlassen der Tiefgarage erstmal im morgentlichen Megastau in der Auenstrasse, der dadurch sicherlich noch wesentlich länger und zäher wird, wenn sich alle paar Minuten ein Porsche Cayenne oder übergroßer anderer SUV in den Stau hineindrängt.

In 3 Jahres wäre rein rechnerisch der Zinsausfall ca. 80,000 Euro. Natürlich ist der Kaufpreis gestaffelt zu zahlen. Steuerlich gesehen kommt noch die Grunderwerbssteuer von 35% des Kaufpreises hinzu, also ca. 50,000 Euro. Im Endeffekt wird aus dem Kaufpreis bis Bezug (oder bis zum Eingang der ersten Miete), schnell eine Millionen - für verhältnismässig wenig Wonfläche von 136,6 Quadratmetern - mit Wänden und Putz eventuell sogar nur noch 135 Quadratmeter ;-)

Nimmt man mal 35% Grundstücksanteil an, wäre der Herstellungspreis der Wohnung 584,935 Euro.
Baut man ein Einfamilienhaus, liegt man bei etwa der Hälfte, um die gleiche Wohnfläche zu erbauen - und als einzelner Häuslebauer zahlt man wesentlich mehr für Handwerksleistungen und Baustoffe als die Baywobau.

Was ich auch nicht verstehe ist der Punkt: 35% des Kaufpreises = Grundstücksanteil.

Eine Wohnung im EG kostet ca. 215,000 Euro weniger - d.h. der Anteil am Grundstücksanteil wäre 140,000 Euro weniger. Allerdings: nach der Teilungserklärung haben alle gleichgroßen Wohnungen im gleichen Gebäudeteil den gleichen Grundstücksanteil.

Eigentlich wäre das mal eine Nachfrage beim Finanzamt bzw. der Landesjustizkasse in Bamberg wert...ich hätte das gerne mal erklärt bekommen.

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