Samstag, 6. August 2011

Indikatoren einer Immobilienblase in München, Hamburg, Frankfurt und Berlin

Angst regiert die Wirtschaft und Angst regiert auch den Immobilienmarkt. Die Angst vor einer Inflation, die Angst vor der zweiten Runde der Finanzkrise und die Angst vor der USA und Euro-Krise und der immer weiter steigende Goldpreis, treiben viele verunsicherte Anleger zu Immobilien in deutschen Großstädten.
Gerade in München, wo es einen Mangel an Immobilien am Markt gibt (außer den üblichen Ladenhütern, die bei Immoscout aufgrund der utopischenPreisvorstellungen seit Monaten und Jahren dahinvegetieren) - führte dies zu einem zusätzlichen Schub bei den Immobilienpreisen. Die langfristig günstigen Hypothekenzinsen, die die Kreditaufnahme so günstig machen und das hohe Lohnniveau sowie der Anteil der Millionäre in München, haben den Markt extrem aufgeheizt.
Günter Vornolz, der Leiter des Immobilien-Research der Deutsche Hypo warnt sogar vor einer Spekulationsblase, die derzeit besonders in den deutschen Großstädten wie Hamburg, Stuttgart oder München zu beobachten ist.
Der IMX-Index, also der Immobilienpreisindex von Immobilienscout24 und des Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsinstituts (RWI) sieht über Gesamtdeutschland einen Preisanstieg bei alten Wohnimmobilien von +7,2 % (seit März 2007) und die Preise für neue Wohnimmobilien haben in dieser Zeit um ca. +15 % zugelegt.
Das ganze gleicht der Immobilienblase in den USA, Spanien oder Großbritannien.
Immobilienpreise in Deutschland waren immer mehr oder weniger konstant - die einzige(!) Ausnahme in Europa bisher. Wenn also schlagartig die Immobilienpreise steigen, sollten die Alamrglocken läuten.
Der Käufer einer Eigentumswohnung in den besten Lagen zahlt bis zu 36 oder mehr Jahresmieten für ein Objekt. Dies entspricht einer Mietrendite von etwa +2,8 % oder weniger. D.h. länger als der Abschreibungszeitraum von vermieteten Immobilien (30 Jahre).
Das ganze scheint das Ergebnis zu sein von: Angst, Flucht, Unsicherheit und subjektiven Kritierien wie "Die Wohnung ist aber sooo schön", das zu so einer Entwicklung geführt hat.
Kurz zuvor war das 22-fache der Jahresmiete der Kaufpreis und damit eine Mietrendite von etwa +4,5 % . Allein über die Vermietung kann man mittlerweile kein Geld mehr verdienen - nur als Spekulationsobjekt mit hohem Risiko.
Auch hat die Neubautätigkeit in den meisten Großstädten zugelegt, was das Angebot erweitert und dann schließlich die Preisniveaus etwas drücken wird.
Kurzfristig mögen Immobilie ähnlich wie Gold zu einer Sicherung des Kapitals (zumindest eines Teils davon) geeignet sein - aber fallen die Immobilienpreise erstmal, sitzt man darauf und kann sie nicht wieder so schnell zu dem gewünschten (Einstandspreis?) verkaufen.

1 Kommentar:

  1. Glückwünsche für Ihren Blog!
    es ist sehr lehrreich und trifft den Nagel,
    Ich verstehe nicht, diese niedrigen Renditen mit derzeitigen Immobilienpreise. Ich komme aus Spanien, Immobilienmarkte kenne ich ziemlich gut. Wenn Sie fragen habe, kann ich natürlich antworten. Ich bin auch interessiert in München.

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