Montag, 5. Dezember 2011

Kreditvermittler Enderlein warnt vor überteuerten Immobilien

Manfred Hölscher, Leiter des Bielefelder Baugeldvermittlers Enderlein,  warnt in der aktuellen Ausgabe des Handelsblatts vor überteuerten Immobilien, die den Kaufpreis der 18-20-fachen Kaltmiete übersteigen:


"Aktuell werden durch die hohe Nachfrage selbst außerhalb der Metropolen Preise aufgerufen und bezahlt, die mittelfristig möglicherweise nicht gehalten werden können"


Dieser Wert lag vor 2 Jahren zwischen dem 14- und 16-fachen. Bei dem Faktor 20 rechnet man in etwa von einer Mietrendite um die fünf Prozent, allerdings vor Verwaltungs- und Instandhaltungskosten.


Die niedrigen Bauzinsen sind nutzlos, wenn dies durch überteuerte Immobilienpreise beim Kauf wieder ausgeglichen wird - oder sogar in ein zu großes Risiko mit Verschuldungsgefahr mündet.


Der Artikel zu diesem Thema ist hier zu finden:


http://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/nachrichten/euro-angst-treibt-die-immobilienpreise/5907446.html

In Spanien, den USA, Großbritannien, China oder Russland hingegen, sind Immobilienpreise derzeit immer noch im Fall. Auch ein Grund, warum in Deutschland die Immobilienpreise steigen: viele ausländische Investoren nutzten die einst stabilen Verhältnisse im deutschen Immobilienmarkt. Deutschland war bisher fast das einzige Land weltweit, dass eine gesunde und sehr moderate Immobilienpreissteigerung hatte. 


Einen Teil der Schuld tragen in Deutschland natürlich auch alle Immobilienmakler, die derzeite Lage ausnutzen - und verunsicherten Menschen vermeintlich sicheres "Betongold" andrehen. Mit jedem Weiterverkauf schaukeln sich die Preise hoch - denn niemand möchte auf den 5%  Kauferwerbsnebenkosten und 3,57% Maklerprovision sitzenbleiben. Aber auch Makler haben natürlich eine große Motivation das maximale herauszuholen um den eigenen Profit zu maximieren.


Russland ist aktuell übrigens auf Platz 2 in der Hitliste der Länder mit dem grössten Immobilienpreisverfall, laut Knightfrank.Ein ebenfalls interessanter Artikel zur Abwanderung Russlands Milliardäre ist hier zu finden:


http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/moskaus-nobelmeile-verlassene-palaeste-11548866.html


All das ist ein Indikator für eine nächste Finanz- und Wirtschaftskrise. In dem Buch "Dieses Mal wir alles anders, acht Jahrhunderte Finanzkrisen" von Carmen Reinhart und Kenneth, werden übrigens die letzten 800 Jahre und die Entwicklung der Wirtschaftskrisen sehr gut  beschrieben - angefangen im England des 14. Jahrhundert bis zu den Bankpleiten 2008. In umfangreichen Statistiken erfährt der Leser, wie oft Staaten ihre Schulden nicht bedienten oder wie häufig Länder von Bankenkrisen heimgesucht wurden: Die USA 18-mal, Russland zweimal, Deutschland achtmal. Also wen würde - historisch betrachtet - ein neuntes mal wundern?



2 Kommentare:

  1. Dieser Wert lag vor 2 Jahren zwischen dem 14- und 16-fachen. Bei dem Faktor 20 rechnet man in etwa von einer Mietrendite um die fünf Prozent, allerdings vor Verwaltungs- und Instandhaltungskosten.

    Was ist schlecht mit ein Rendite von 5%. Ich finde es super! 6% oder 7% ist es ja wunderbar und unrealistisch.


    Von den jährlichen Mieteinnahmen ziehen sie 20 bis 25 Prozent für Bewirtschaftung, Instandhaltung und Mietausfälle ab

    20-25%???? Es ist nicht realistic. In meinem fall sind unter 10%, mit Kaltmiete 500, ich bezahle Grundsteuer (150) und Einkommensteuer (300) und Versicherung (100). Der Mieter bezahlt der Rest (Provision). Das ist ein Monat Kaltmiete: 9%

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  2. Dies ist der deutschlandweite Schnitt. München hat eine extrem schlechtete Mietrendite, dafür viel Sicherheit mit Mietern. Kiel z.B. hat eine Mietrendite von 7-8% aber potentiellen Leerstand zwischen Mieterwechsel. Bei beispielsweise 850 Euro Kaltmiete sind 150 Euro Rücklagen realistisch (Dach, Fassade, Türen, Fenster, Heizkörper/Kessel, Treppenhaus etc...alle paar Jahre kommen grössere Kosten - meistens dann in Form von Sonderumlagen wenn die Rücklagen im Wohngeld nicht ausreichen.

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